Die Weltmeisterschaften sind vorbei, das NHL-Finale ebenso, während der Sommer beginnt. Was sich, durch die „A“-WM, verfestigt hat, ist dass die Slowakei(1) nicht mehr zu den Grossen gehört (die damit 6 sind), und dass Deutschland und die Schweiz Anwärter darauf sind, zu diesem Kreis vorzudringen. Die Slowakei ist in der Hierarchie der Eishockey-Nationen in einem Niemandsland, wie Lettland, Norwegen, Dänemark, Teams die normalerweise nichts mit dem Viertelfinale zu tun haben und nichts mit dem Abstieg. Dann kommen die Mannschaften von Frankreich, Österreich, Italien, Grossbritannien, Weissrussland, Slowenien, Kasachstan, Ukraine, Ungarn, Südkorea, die gegenwärtig das Potential haben, sich für die oberste WM zu qualifizieren. Österreich pendelt in den letzten 15 Jahren fast ständig zwischen der Top-WM und der „B“-WM (Division I, Gruppe A), während das Team der Ukraine schon über 10 Jahre darum kämpft, wieder ganz oben zu spielen. Von diesen potentiellen A-Nationen haben GB und Süd-Korea lange und bis vor nicht allzu langer Zeit als „Exoten“ (im EH) gegolten.
Die Teams aus diesen Ländern haben das Potential, sich für die „A“ zu qualifizieren, aber ich schreibe bewusst nicht, dort mitzuspielen. Im Sinne von einigermaßen ebenbürtig sein. Es ist nicht illegitim, zu fragen, was Österreich und Italien bei einer solchen WM machen, wenn’s ohnehin nur auf ein Spiel (das gegen einander) ankommt, und sie bis dahin „abgeschlachtet“ werden, besonders das italienische Team. In der anderen Vorrunden-Gruppe war es ähnlich, mit Frankreich und Grossbritannien; und auch dort setzte sich das bis dahin schwächere Team durch (bezüglich direktem Duell und dem daraus resultierenden Klassenerhalt), hauptsächlich aus Überheblichkeit des anderen. 2019 gab es 7 WM-Turniere für erwachsene Männer: die WM, die Division I Gruppe A sowie Gruppe B, Divsion II A & B, Divison III, und das Qualifikationsturnier für die Divsion III – WM nächstes Jahr, mit insgesamt 52 teilnehmenden Nationalteams(2). Wo fangen also die Exoten an?
Litauen, gerade wieder aus der „B“ abgestiegen? Hatte einen Spieler in der NHL und ist in einer Region mit vielen „Eishockey-Nationen“. Rumänien spielt nächstes Jahr in der „B-WM“, war auch mal in der A und bei Olympia (s.u.). Polen, Japan, Niederlande sind zur Zeit in der dritten Stufe (Div. I B), waren aber schon in der obersten Klasse und lange in der zweithöchsten. Wenn man noch eine Stufe hinunter geht (Div. IIA), findet man Länder bzw Teams mit langen EH-Traditionen, wie China, Spanien, Serbien. Darunter (IIB) kommen dann die ersten Länder, die im Eishockey zweifellos Exoten sind, wie Israel und Mexico.(3) Unter dieser Division gibt es noch zwei weitere, mit Teilnehmerländern von Südafrika bis Kuwait. Dann existieren weitere IIHF-Mitgliedsverbände, die zumindest nicht jährlich Teams zu Weltmeisterschaften schicken, teilweise nur zu Nachwuchs- oder regionalen Bewerben. Und IIHF-Mitgliedsstaaten (insgesamt gibt es 56 volle), die kein aktives Nationalteam und schon gar keine Liga haben, aber doch irgend welche Eishockey-Aktivitäten.
Kuwait etwa kann sich eine Eishalle und etwas EH-„Entwicklungshilfe“ leisten, sein Eishockey-Verband trat 1985 dem Weltverband IIHF bei, wurde 1992 von diesem wegen mangelnder EH-Aktivitäten ausgeschlossen; 2009 wurde er wieder aufgenommen. Meist sind die nationalen Eishockey-Verbände auch für Inline-Hockey zuständig, manchmal auch für weitere Winter-Sport-Arten. Die natürliche Voraussetzung zum Eishockey-Spielen, Eisflächen, ist in nicht all zu vielen Ländern gegeben, ausserdem braucht man dazu mehr an Ausrüstung als etwa zum Fussball, eine „ausgefeiltere“ Grundtechnik (das Eislaufen, statt nur Laufen). Kuwait ist eines jener Länder, in denen es keine natürlichen Eisflächen (zugefrorene Gewässer) gibt, sich aber ein „artifizielles“ Eishockey entwickelte. Vor allem Afrika und Lateinamerika sind weisse Flecken in der EH-Weltkarte.
Es gibt europäische Vorläufer des Eishockey-Spiels, am Rasen gespielte (Hurling, Shinty, Knattleik, Feld-Hockey(4), Golf,…) und am Eis gespielte (manche Arten der zuvor genannten, im Winter, ausserdem IJscolf/Eisgolf, Bandy,…). Bei diesen zweiteren wurden die Schienen der Schlittschuhe jahrhundertelang aus Tier-Knochen hergestellt, später (Anfänge im Spät-Mittelalter) aus Metallen, v.a. Eisen. Die Mi’kmaq/Micmac im Osten des späteren Canadas spielten mit Schlägern und Bällen am Eis. Durch die französische Kolonisation Nordamerikas ab dem 16. Jahrhundert vermischten sich europäische und amerikanische („indianische“) Spiele zum bis heute praktizierten Lacrosse. Mit der englischen/britischen Kolonisation verhielt es sich ähnlich, hauptsächlich wurden Shinney/Shinty und das Eisspiel der Indianer kombiniert. So entstand Eishockey in Canada, und der erste Verbreitungsschritt war der in den Nordosten der USA, dann („zurück“) nach Grossbritannien, dann vermutlich nach Skandinavien.
Canada ist das Mutterland des Eishockeys, dieser ist dort enorm wichtig und populär, und es gehört zur Weltklasse in diesem Sport. Diese Dreifaltigkeit gibt es selten; bei Brasilien und Fussball fehlt zB der Parameter „Entstehung“. Eishockey ist in einigen Ländern Sport Nr. 1 oder sehr knapp dran, ausser in Canada in Russland, Lettland, Schweden, Finnland, Tschechien, Slowakei, Weissrussland,… Im Fussball ist Canada ein „Exot“ bzw Zwerg, wobei dieser Sport dort inzwischen auch mehr als eine Randsportart ist, aufgrund mancher später eingewanderter Bevölkerungsgruppen. Aus all diesen Einwanderer-„Gruppen“ sind Leute in Canada aber auch zum Eishockey gegangen, auch aus totalen „Nicht-Eishockey-Nationen“, wie Nord-Makedonien (> Jovanovski), Portugal (> Tavares), Nigeria (> Iginla)… Und, wie in einem anderen Artikel erwähnt, nicht wenige kanadische EH-Spieler die nicht zu den ganz guten zähl(t)en, haben anderswo in der Welt angeheuert, wurden dort zT auch für das jeweilige Nationalteam eingebürgert, von USA bis Korea. Bei Italien sind das in der Regel Kanadier (und Amerikaner) mit italienischen Wurzeln.
Bei Russland waren es ja Tschechoslowaken und Letten, die in der Nachkriegszeit Eishockey-Entwicklungshilfe leisten mussten. Bis dahin war nur Bandy einigermaßen verbreitet. Unter Anatoli Tarasov begann so das Eishockey-Programm in der Sowjetunion, wo damals eben nur in den annektierten baltischen Staaten (Lettland hauptsächlich) ein nennenswertes existierte. Bei der WM 1991 trat die SU das letzte Mal bei einem Grossereignis im EH als solche an, mit einem Team, das ohnehin praktisch nur aus Russen bestand. In den gut dreieinhalb Jahrzehnten des Bestehens des SU-EH-Nationalteams schafften es überhaupt wenige Nicht-Russen hinein. Arturs Irbe war so einer, bei den WMen 1989 und 1990 war er für die Sbornaja dabei. Bei Olympia ’92 trat ein gemeinsames Team der GUS-Staaten an, bei der WM 92 erstmals ein eigenes russisches Team. Russische Teams enthalten aber auch Angehörige von Minderheiten (wie den Tataren Khafizullin) sowie Nachfahren von Einwanderern aus sowjetischen oder zaristischen Zeiten (wie Gelashvili oder Grigorenko).
Auswahl-Teams der USA gehören im Eishockey normalerweise nur dann zur Weltspitze, wenn sie auf ihre besten Spieler zurückgreifen können, wie bei Olympia und beim Canada Cup/World Cup. In den letzten paar Jahren wurden aber (entgegen dieser „Norm“) einige Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen. US-Teams haben von 1962 bis 2012 drei WM-Medaillen gewonnen, eben so viele wie von 2013 – 2018, in diesen (letzten) Jahren kam noch ein 4. Platz (sowie ein 4. bei Olympia 14) dazu. In der USA sind auch alle Ethnien im Hockey vertreten, manche mehr, manche weniger. Afro-Amerikaner und Latinos, die zusammen fast ein Drittel der Bevölkerung der USA ausmachen, sind hier unter-repräsentiert, aber es gibt sie, wie zB Donald Brashear oder Scott Gomez. Die NHL hat längst auch in Regionen bzw Bundesstaaten expandiert (im Süden), wo Eishockey nicht „natürlich“ entstanden ist, sondern durch eine „Retorten-Befruchtung“ in Form der Franchise-Vergabe für ein NHL-Team dort. Auch Texas ist mittlerweile kein Niemandsland im EH mehr (> Dallas Stars). Das „natürliche Habitat“ für Eishockey in der USA liegt in New York, New England, rund um das Seengebiet, und in den restlichen Staaten an der Nordgrenze, jener zu Canada.
Die Slowakei, die 2004 ihre letzte Medaille im Eishockey gewann, darf wahrscheinlich nicht mehr zur absoluten Weltspitze in dieser Sportart gezählt werden. 1992 trat letztmals ein Team der Tschechoslowakei an (bei WM und Olympia), 1993 nur eines Tschechiens. Die Slowakei begann 1994 ihren Weg von ganz unten nach oben, den auch andere Nachfolgestaaten damals zerbrochener Staaten (SU, YU) im EH gehen mussten. 94 qualifizierte sich das slowakische Team für Olympia und für die C-WM in diesem Jahr. Gewann bei der C-WM dann 20:0 gegen Bulgarien (mit Konstantin Mihailov), siegte vor Weissrussland, Ukraine, Kasachstan, Slowenien, lauter Teams die in einer ähnlichen Situation waren, und in den folgenden Jahren dann nach oben kamen. Ukraine und Kasachstan gewannen sogar jeweils 31:0 gegen die Bulgaren. Der spätere NHL-Spieler (und Stanley-Cup-Sieger) Miroslav Satan begann damals seine Nationalteam-Karriere, war beim Heim-Turnier 1994 dabei und hat einige der 43 slowakischen Turnier-Tore geschossen. Bei der B-WM 1995, wiederum in der Slowakei(5), war ein 11:0 gegen das Team Rumäniens höchster Sieg des slowakischen Teams, das sich gegen Lettland knapp durchsetzte beim Turniersieg/Aufstieg. Peter Stastny hatte in den 1970ern für die Tschechoslowakei gespielt, setzte sich dann nach Canada ab; bei Olympia 94 und der B-WM lief er am Karriereende nochmals für die Slowakei auf. Seit 96 (Wien) spielt die Slowakei also in der A-WM, machte 2000 die erste Medaille.
Lettland begann seinen Aufstieg im WM-System der IIHF 1993, qualifizierte sich für die C-WM, die in Slowenien statt fand (mit 2 gleichrangigen Gruppen, Semifinale und Finale), gewann das Turnier und sicherte den Aufstieg für das nächste Jahr. In den Gruppenspielen gab es ein 32:0 gegen Israel, Kasachstan gewann in der anderen Gruppe mit dem gleichen Resultat gegen das Team von Südafrika. Bei der B-WM 94 mussten die Letten der Schweiz den Vortritt lassen, 95 der Slowakei (Lettland gewann 18:1 gegen das Team Rumäniens). 1996 klappte es dann mit dem Aufstieg in die A, obwohl die Schweiz im Vorjahr wieder abgestiegen war, gegen Gastgeber Niederlande gewann man 15:3 (Kasachstan gewann bei diesem Turnier 12:0 gegen Kroatien); seit 97 ist Lettland im Eishockey „oben“. Fünf mal war es im Viertelfinale oder dem „Äquivalent“ dazu, 3 x in der Abstiegsrunde, meistens aber im „Niemandsland“ dazwischen.
Zu den nicht mehr bestehenden Nationalteams gehört auch jene der DDR, auch hier löste sich der Staat im Zuge der Umwälzungen am Ende des Kalten Kriegs bzw des Ostblocks auf. Zu Olympia 1956 und 1960 fuhr (auch) im Eishockey ein vereintes deutsches Team (BRD & DDR). Die DDR-Nationalmannschaft pendelte zwischen A- und B- WM. 1969 der Leistungssportbeschluss des SED-Politbüros, demnach verloren gewisse Sportarten die Förderungswürdigkeit, andere wurden verstärkt gefördert, im Hinblick auf Olympische Spiele und das Prestige im Kalten Krieg. Vor allem nicht-olympische Sportarten wurden „degradiert“ (wie Tennis, Motorsport, Tischtennis), aber auch olympische, darunter Eishockey (neben Alpinem Skisport, Basketball, Hockey, Moderner Fünfkampf, Wasserball).
Im Eishockey bedeutete das ja, dass die Oberliga ab 1970 nur aus zwei Vereinen ausgespielt wurde, SC Dynamo Berlin und SG Dynamo Weisswasser (Lausitz, Sachsen) – und das auch nur, weil sich der Minister für Staatssicherheit und Vorsitzender der SV Dynamo, Erich Mielke, dafür einsetzte. Dies blieb bis zum Ende der DDR 1990 so. Bei der WM 1990 der letzte Auftritt des DDR-EH-Nationalteams, so wie in den 3 Jahren davor in der B-Gruppe. Von den Spielern, die damals dabei waren, war im Jahr darauf, beim ersten Antreten des gesamtdeutschen Teams, nur M. Naster und J. Schertz dabei; in den folgenden Jahren kamen Einige hinzu. Die Auswahl der vergrösserten BRD wurde 1991 Letzter, entging aber dem Abstieg durch die Aufstockung der „A“ von 8 auf 12 Mannschaften. Diese erfolgte möglicherweise, um Deutschland oben zu halten, aus wirtschaftlichen Gründen, wie auch jene auf 16 Teams dann 1997/98.
Österreich oder Italien sind für die Grossen im Eishockey auch Exoten/Zwerge. In Österreich dominierten im EH seit „jeher“ Kärntner und Vorarlberger; Innsbruck, Wien, Graz, Salzburg mischen mit, Linz war lange ein weisser Fleck. Niederösterreich und Burgenland sind das immer noch weitgehend(6). Das italienische Eishockey-Nationalteam ist ein Gemisch aus Südtirolern, anderen Norditalienern sowie Italo-Kanadiern und -Amerikanern. In Kasachstan ist das Eishockey von der russischen Bevölkerungs-Minderheit dominiert. In Jugoslawien waren die Slowenen Träger des Eishockeys. Die beiden Klubs Olimpija Ljubljana und Acroni Jesenice machten sich die Meisterschaften untereinander aus, das Nationalteam bestand zu gut 90% aus ihren Spielern. Ansonsten hatten hauptsächlich die Sportklubs in Zagreb und Belgrad Eishockey-Sektionen, die dort aber nicht sehr wichtig waren. Das jugoslawische Nationalteam pendelte zwischen B- und C-Weltmeisterschaften, qualifizierte sich gelegentlich für Olympia-Turniere. 1984 in Sarajevo war es als „Gastgeber“ automatisch qualifiziert.
Rudolf Hiti, der damals 37-jährige Routinier im Team, natürlich ein Slowene, verletzte sich vor diesem Turnier, fiel aus.(7) Damit wurde sein jüngerer Bruder Gorazd (der zu seiner dritten Olympia-Teilnahme kam) noch stärker ein Führungsspieler dieses Teams – zusammen mit Mustafa Besic, der aus Bosnien-Herzegowina ist, aber mit seiner Familie als Kind nach Jesenice übersiedelt war, dann lange in der italienischen Liga spielte.(8) Ein Erfolg des jugoslawischen Teams bei diesem Turnier war noch abwegiger wie einer des Gastgeber-Teams 4 Jahre zuvor, des US-amerikanischen Amateur- bzw Nachwuchsteams in Lake Placid. Er kam auch nicht zu Stande, aber EH bekam in YU etwas Aufwind und slowenische Spieler wechselten zu Klubs ausserhalb ihrer Teilrepublik. Für Olympia 88 qualifizierte sich das Nationalteam aber nicht, und bald darauf brach Jugoslawien ja auseinander. Wobei der Krieg in Slowenien im Sommer 1991 den Anfang machte. Wenige Monate zuvor trat ein gesamt-jugoslawisches Team noch bei der Heim-B-WM (in Slowenien) an, wurde Letzter.(9)
Das slowenische Team war ab 1992 aktiv, begann 1993 den Weg von ganz unten (siehe Lettland), spielte 1998 erstmals in der B, 2002 erstmals in der A, pendelt seither. Rest-Jugoslawien (Serbien mit Kosovo, Montenegro) erbte zunächst den Platz von Gesamt-YU im WM-System, entging durch die Aufstockung der A 92 dem Abstieg aus der B. Bei dieser B-WM in Kärnten wurde dieses Team aber Letzter, dann wurde auch das Sport-Embargo wegen der Kriege in Ex-YU schlagend. Bei der C-WM 95 trafen die Teams von Slowenien und Jugoslawien aufeinander, die Slowenen setzten sich klar durch, gewannen ausserdem dort gegen Bulgarien 14:1. Slowenien ist stolz darauf, im Eishockey global so weit oben zu stehen mit nur 7 Eishallen und einem Profi-Klub im Land.
Für Olympia 14 qualifizierte sich das österreichische Team überraschend, konnte dort auch seine NHL-Spieler (Vanek, Grabner, Raffl) aufbieten (plus zwei ehemalige, Pöck und Nödl). Vor dem Entscheidungsspiel um den Viertelfinal-Einzug, gegen Slowenien (also einen bezwingbaren Gegner), gingen ausgerechnet die NHL-Profis auf „Zechtour“. Slowenien kam ins Viertelfinale, war unter den Top 8 der Welt, so weit oben wie sonst nie. Kroatien hat mit Medveščak Zagreb zwar einen Klub, der einige Jahre in der KHL mitspielen durfte, spielt im WM-System aber in der Regel in der dritthöchsten Klasse mit (von 2001 bis 2011 war die Division I, also die 2. Klasse, breiter als seither, in dieser Zeit war Kroatien schon zweitklassig). Dieses Jahr musste es sogar in der Div. IIA (4. Klasse) antreten, in Serbien(10), verlor dort gegen den Gastgeber das entscheidende Spiel um den Aufstieg.
Als Grossbritannien 1936 Olympiasieger wurde, hatte das Team einige Spieler mit Canada-Verbindung (wie James Chapell), Carl Erhardt dagegen hatte EH in Schweiz und Deutschland gelernt. Trainer des Teams rund um ’36, das auch einige WM-Medaillen gewann, war John Ahearne, später Präsident des britischen Eishockey-Verbandes sowie der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF); er arbeitete auch für ein Reisebüro. In der Neuzeit des Eishockeys, also ab Mitte der 1950er, war GB von Medaillen weit entfernt. Während (Teil-)Kanadier im britischen Team bis heute eine Rolle spielen. Es kamen Abstiege hinunter in die C-Weltmeisterschaften, unregelmäßige Teilnahmen; zwischen 1981 und 1989 nahmen britische Teams nicht an WMs teil. 89 musste man in der D-WM beginnen, schaffte bis 1994 den Aufstieg in die A-Gruppe. 2 Jahre in der D, 2 Jahre in der C, 1 Jahr in der B. 89 gabs bei der D-WM in Belgien ein 26:0 gegen Neuseeland, das Match wurde aber wegen Dopings 0:0 gewertet; Rumänien gewann bei diesem Turnier 52:1 gegen NZL. 91 bei der C gabs ein 11:0 gg. Belgien, 92 (ebenfalls C) zu Hause ein 15:0 gg. Südkorea. Bei der B 93 ein 14:0 gg China. Dafür verlor man bei der A-WM 94 alle 5 Gruppenspiele, darunter gg Österreich 0:10, und stieg gleich wieder ab. Es folgte ein Pendeln zwischen zweiter und dritter Klasse.
In der britischen EH-Liga gibt es vermutlich nicht viele Profis, die meisten Spieler dort dürften (andere) Berufe haben. In die NHL hat es noch kein britischer Spieler geschafft. In der deutschen Liga unterzukommen, ist für Briten schon eine Auszeichnung. Es gibt natürlich Kanadier mit britischen Wurzeln, die NHL-Spieler wurden, darunter mit Kenneth Hodge auch einen, der in GB geboren ist; Owen Nolan ist in Nordirland (UK aber nicht GB) geboren, in Canada aufgewachsen. Auch der Australier Walker ist in GB geboren. Und der Stifter des Stanley-Cups, Frederick Stanley, Generalgouverneur für Canada 1888 bis 1893, war Brite! Und der Pokal selbst wurde in England hergestellt. Drei Briten sind von NHL-Klubs gedraftet worden, aber schliesslich nicht verpflichtet. Das waren Anthony Hand, Colin Shields und Liam Kirk.
Erstere beide sind Schotten und waren, im Gegensatz zu Kirk, langjährige britische Nationalspieler. Shields war auch heuer noch dabei, als GB nach 25 Jahren wieder bei einer „A“-WM aufkreuzen durfte, und auch den Klassenerhalt schaffte. 1994 war Vater O’Connor dabei, 2019 sein Sohn. Gavin Kirk (in GB geboren, in Canada aufgewachsen) spielte in der World Hockey Association (WHA) und im britischen Nationalteam. Im EH kann GB/UK nicht mit 4 Teams antreten, wie in jenen Sportarten die dort erfunden worden sind. Schottland hat ein inoffizielles EH-Nationalteam, das gelegentlich Freundschaftsspiele bestreitet, so wie die spanischen Regionalauswahlen (Katalonien,…) im Fussball. Eine Unabhängigkeit Schottlands wird in den nächsten Jahrzehnten ein Thema bleiben, eine solche Abspaltung würde Rest-GB auch im Hockey schwächen.
Ansonsten gibt es kaum realistische Zerfalls/Vereinigungs-Szenarien von Staaten, die Eishockey wirklich betreffen würden. Ein vereintes Korea oder ein unabhängiges Katalonien würden kein Erdbeben im Welt-EH bewirken, so eines wie Anfang der 1990er durch die Geschehnisse in Osteuropa. Ein unabhängiges Grönland wird wohl kommen, aber auf der „Insel“, die zu 80% vereist ist, gibt es noch fast kein Eishockey. Eine Unabhängigkeit Grönlands würde jedenfalls das Eishockey Dänemarks nicht schwächen. Noch weniger Ansätze zu dem Sport gibt es in Tibet, dort ist eine Unabhängigkeit ausserdem unwahrscheinlicher. Russland könnte auf mittlere Sicht Gebiete verlieren, aber kaum die „eishockey-relevanten“ im westlichen Teil. Eine andere Frage ist eine „Eishockey-Unabhängigkeit“, wie sie im Fussball zB Schottland schon oder Färöer geniesst. Käme eine solche zB für das kanadische Territorium Nunavut in Frage? Immerhin wurde Eishockey von den kanadischen Ureinwohnern mit-erfunden, wenn auch nicht von jenen im Norden sondern denen im Südosten (s.o.).
1994/95, 2004/05 und 2012/13 fiel die NHL teilweise aus, weil sich Teambesitzer und Spielergewerkschaft nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten. Die meisten NHL-Spieler gingen in diesen Pausen, in der Regel für die halbe Saison, nach Europa. Spieler aus der Ex-SU gingen vorzugsweise in die KHL (oder ihre Vorgänger-Ligen Superliga und Internationale Hockey-Liga), Schweden in die schwedische Liga (Eliteserien bzw SHL), Tschechen nach Tschechien, Deutsche in die DEL,… Aber auch Kanadier und US-Amerikaner gingen zu einem grossen Teil in europäische Ligen, wenn nicht in Minor Leagues in Nordamerika. 2004/05 gingen einige nach Grossbritannien, das kulturell für Nordamerikaner zwar recht nahe ist, eishockey-mäßig aber doch eine Art Entwicklungsland. Der Kanadier Steve McKenna, kein ganz Grosser, spielte bei den Nottingham Panthers, und einige Monate in Australien (bei Adelaide Avalanche), noch um einiges exotischer in dieser Hinsicht. Scott Hartnell und einige Weitere gingen in die norwegische Liga.
Zu jenen die nach Italien gingen, gehörte Matt Cullen. Robert Niedermayer und Jason Strudwick gingen sogar nach Ungarn, zu Ferencváros Budapest! Reinhard Divis, der erste Österreicher der in der NHL gespielt hat, damals bei St. Louis Blues, ging zum Villacher SV, eben so wie der Kanadier Jason Krog, der in seiner Karriere mehr in der AHL als in der NHL gespielt hat. Während des Lockouts 2012/13 gingen die damaligen 3 NHL-Österreicher in die österreichische Liga mit internationaler Beteiligung, die EBEL: Thomas Vanek zu Graz, Michael Grabner zu Villach (jene Klubs bei denen die Beiden EH spielen lernten), Andreas Nödl ging nicht nach Wien sondern nach Innsbruck. Der Slowene Mursak, ein Marburger, wich zu Olimpija Ljubljana aus, das ebenfalls in der EBEL spielte.
Die längste Zeitspanne zwischen den Teilnahmen einer nationalen Auswahl in der Top-Division der EH-WM war 70 Jahre. So lange musste Ungarn„warten“, von 1939 bis 2009.(11) 08 in Sapporo in der Div. IA der entscheidende Sieg über die Ukraine, der dies ermöglichte. Seither ist die ungarische Eishockey-Auswahl einer der Kandidaten für den Aufstieg in die Top-WM, schaffte diesen ein weiteres Mal. Ein ungarischer Spieler hat den Sprung in die NHL geschafft, ist Tormann Levente Szuper, er kam 02/03 bei den Calgary Flames aber nicht zum Einsatz. Zwei weitere wurden gedraftet. Die nächst längsten Pausen zwischen Teilnahmen in der Top-WM waren: Jene von Lettland, 1939-1997 (58 Jahre), das „zwischendurch“ seine Unabhängigkeit verlor. Bei Dänemark von 1949 (damals 0:47 gegen Canada) und 2003 (54 Jahre; seither nie abgestiegen). Von Österreich 1957-1993 (46 J; der Aufstieg war damals durch die erste Aufstockung begünstigt). Frankreich 1950-1992 (42 J.), Japan 1957-1998 (41 J), Grossbritannien 1962-1994 (32), Niederlande 1950-1981 (31),…
Litauen spielte 1938 bei der EH-WM (gab damals nur eine Gruppe), 2019 spielte es immerhin in der zweithöchsten WM. Dazwischen lag natürlich auch der Verlust der Unabhängigkeit durch die Annexion an die SU. In dem Land, das unter dem Musiker Vytautas Landsbergis 1990/91 die Unabhängigkeit zurück gewann, ist Basketball wichtiger als Eishockey, Fussball möglicherweise auch. Es stellte sich bald heraus, dass Litauen, genau so wenig wie Estland (der dritte baltische Staat), im EH bei weitem nicht an Lettland heran kommt, meist zwischen Stufe 3 und 4 pendelt. 06 wurde das litauische Team 2. in der einen Gruppe der Div. I und stieg fast in die „A“ auf, das war das beste Resultat. 2018, als GB überraschend die „B“ gewann, siegte das litauische Team mit einem „Dream Team“ bei der Heim-WM der Division IB („C“)(12), schaffte den Aufstieg in die „B“. Nach den „Pflichtsiegen“ gegen die „Kleineren“, Kroatien und Rumänien, folgten jene gegen die grossen Konkurrenten Japan (mit Ex-NHLer Fukufuji im Tor) und Ukraine; es gab ein Endspiel in der Jalgiris-Arena in Vilnius gegen Estland, das überraschend noch mit im Rennen um den Aufstieg war. Nach einer Führung für die Esten zog Litauen auf 3:1 davon, ehe ca 2 Minuten vor Ende ein Litauer ins leere Tore des estnischen Teams zum Endstand traf.
Das Dream Team bestand aus den Spielern vom lettischen KHL-Klub Dinamo Riga, Armalis und Alisauskas (ersterer ist kurz in der NHL gewesen), Kapitän Kieras an seinem Karriereende, und natürlich den früheren langjährigen NHL-Spielern Kasparaitis (Verteidiger) und Zubrus (Stürmer). Danius Zubrus war letztes Jahr 39 Jahre alt, hatte 2016 in der NHL und überhaupt aufgehört (gehabt). Litauen ist neben Australien die kleinste EH-Nation, aus der ein Spieler in die NHL kam. Gut, es gab Wojtek Wolski in der NHL, der stammt aus Polen, kam aber mit der Familie als Kleinkind nach Canada, spielte nie in oder für Polen Eishockey. Und Polen muss man aufgrund seiner doch häufigen Teilnahmen in der Top-WM im EH eigentlich über Litauen stellen. Das gilt auch für Ungarn, von wo noch Keiner in der NHL gespielt hat, aber einer (s.o.) engagiert war, bei einem Klub. Der Japaner Yutaka Fukufuji brachte es auf 4 NHL-Spiele (für die LA Kings). Jene Italiener, die in der NHL spielten, wie Robert Manno oder James Corsi, waren eigentlich Kanadier, die aber für das italienische Nationalteam spielten (und dafür eingebürgert wurden, im Land ihrer Vorfahren). Und Zubrus‘ WM-Teilnahmen für das litauische Team 05 und 14 (jeweils Div. IB) sind die „tiefsten“ eines NHL-Spielers. Zubrus‘ Entsprechung im Fussball ist vielleicht George Weah, bei dem auch das Nationalteam (Liberia) zu dem Spieler gewaltig abfiel.(13)
Noch etwas älter als Zubrus ist Darius Kasparaitis, auch er wurde für die „C“-WM 18 reaktiviert. Kasparaitis war 1986 als Jugendlicher aus Litauen nach Moskau gegangen, wurde in bzw von der SU (an ihrem Ende) sozialisiert – anders als Zubrus -, hatte russische Freundinnen. Spielte für Sowjetunion und GUS (Olympiasieger 92) und danach für Russland, ab 93, als er auch seine erste NHL-Saison spielte – in diesem Jahr versuchte sich ein litauisches Auswahl-Team erstmals seit 1938 bei einer EH-WM, schaffte nicht die Qualifikation für die C-Gruppe. Gegen Ende seiner Karriere Mitte der 00er ging er in die KHL, machte gegen Ende der 10er ein Comeback in der litauischen Liga. Und stellte einen Antrag auf einen Wechsel des Nationalteams, dem die IIHF stattgab. In einem freundschaftlichen Länderspiel Ende 17 gab er sein Debut für Litauen mit 45 Jahren, nach der WM 18 zu Hause beendete Kasparaitis dann endgültig seine Karriere. Anders als Zubrus, der bei der WM Div. IA heuer auch dabei war (nach wie vor ohne Klub und mittlerweile 40), den Wiederabstieg aber nicht verhindern konnte. Nun, Jaromir Jagr will seine Karriere auch nicht beenden, hat in der abgelaufenen Saison bei Kladno (wo seine Karriere begonnen hat) in der zweiten tschechischen Liga gespielt, ist 47.
Die wichtigsten EH-Nationen, die noch keinen NHL-Spieler hervor brachten, sind Grossbritannien, Südkorea, Rumänien, Estland, Niederlande. Die Niederländer lehnten sich von 1566/68 bis 1648 gegen die spanische Herrschaft (zu Stande gekommen durch Erbteilung von Karl V.) auf, unter den Nassau-Oranje (die calvinistisch wurden), mit Kampfmethoden wie Heranfahren und Flüchten auf Schlittschuhen und Überflutungen. Eislaufen auf zugefrorenen Grachten wurde ein Volkssport in dem Land, aus dem sich das Talent und die Begeisterung für Eisschnelllaufen entwickelte. Auch Land-Hockey ist populär in der Niederlande und deren Nationalteam darin Weltklasse. Eisschnelllauf und Hockey, wenn man so will ist Eishockey die Kombination daraus… Auch ist das Land natürlich industrialisiert genug für die Errichtung und das Betreiben von Eishallen. Eishockey ist aber ein Nischensport in Niederlande/ Holland. Haben die Holländer Potential im Eishockey, sind sie da ein schlafender Riese?
Potential für eine starke Weiterentwicklung im EH auf mittlere Sicht könnten die NL haben, neben China, Island, vielleicht Kasachstan, Grossbritannien, Litauen,… Wo hat China eigentlich nicht das Potential für eine starke Weiterentwicklung? Seit 2016 nimmt Red Star Kunlun aus Peking in der KHL teil, in dem Klub sind aber kaum Chinesen dabei. In der EH-„Welthierarchie“ kommt nicht schnell etwas durcheinander, aber es gibt schon Entwicklungen. Die Slowakei gehört nicht mehr zu den Grossen, Polen zur Zeit nicht zu den Kandidaten für die „A-WM“, Norwegen und Dänemark haben sich dagegen in den letzten 15 Jahren fest in der Top-WM etabliert. Das gibt es ja auch in anderen Sportarten, dass Nationen aus einem „Zwergen-Dasein“ dort heraustreten, USA im Fussball, Kroatien im Skisport, oder Argentinien im Rugby.
Das niederländische EH-Team hatte ein Allzeit-Hoch mit eingebürgerten Kanadiern und Amerikanern (grossteils niederländischer Herkunft)(14), wie Larry van Wieren und David Livingston. 1978 gewann man die C-WM, im Jahr darauf die B-WM, 1980 nahm das NL-Team an Olympia teil, ’81 an der A-WM (erstmals seit den 1950ern). Ab 82 (wieder B) ging es dann wieder abwärts. Ab der WM 81 war auch Antonius „Tony“ Collard dabei, kein Eingebürgerter, er spielte auch in Österreich und der Schweiz. 92 (da war Collard auch noch dabei) und 93 waren die Niederländer relativ knapp am Aufstieg in die A-WM dran, nach deren Aufstockung, vor der vollen Auswirkung der politischen Umwälzungen in Osteuropa im EH. Dann sind aber viele neue EH-Nationen an ihnen vorbeigezogen, seither dümpeln sie so vor sich hin, in den letzten Jahren meist zwischen 3. und 4. Klasse, auch die zweite ist zur Zeit unerreichbar. Auch keines ihrer Nachwuchs-Auswahlteams macht von sich reden. Zum NL-Team mit den Eingebürgerten um 1980 herum hier etwas (auf Niederländisch).
A propos Eishockey bei Olympia 1980: Darüber gibt es ja den Film „Miracle on Ice“, der 2004 in die Kinos kam. Mit einer Szene, in der ein Reporter den Trainer des USA-Teams, „Herb“ Brooks, fragt “Herb, now that Norway is behind you, what do you look for out of Romania?”. Das waren zwei der Vorrundengegner; in der Medaillenrunde gabs dann den sensationellen Sieg über die SU-Auswahl, der, zusammen mit dem folgenden über das finnische Team, den Turniersieg bedeutete. Im SU-Team auch der Lette Helmuts Balderis (wenn auch nicht in der ersten Linie), der gegen Ende seiner Karriere, als der Kalte Krieg schon entschärft war, in die NHL „hineinschnuppern“ durfte. Die Spieler der damaligen ersten Linie waren Fetisow, Kasatonow, Krutow, Makarow, Larionow. Der Tschechoslowake Stastny setzte sich bald nach diesem Turnier nach Canada ab. Viele der US-amerikanischen Olympiasieger schafften es auch in die NHL und sich durchzusetzen, etwa Neal Broten. Beinahe unvorstellbar heute, ein Olympia-EH-Turnier mit Niederlande und Rumänien; gut, Polen und Japan, die damals dabei waren, sind inzwischen auch ziemlich weit von der erweiterten Weltspitze weg.
Doch das rumänische Eishockey hatte in dieser Zeit auch ein Hoch, und das ganz ohne Einbürgerungen. Das Nationalteam qualifizierte sich auch für Olympia 1976 und für die A-WM 1977, Zweiteres nach 47 Jahren Abwesenheit (diese beiden Turniere fanden übrigens in Österreich statt). Ein dominierender Spieler dieser Generation war Doru Tureanu, der bei Dinamo Bukarest wie auch im Nationalteam mit Marian Costea und Dumitru Axinte im Angriff zusammenspielte. Von 1971 bis 1987 nahm Tureanu an 4 C-Weltmeisterschaften teil, 10 B-WMs, der A 1977, sowie den Olympiaturnieren 76 und 80.(15) Später war er auch Trainer der rumänischen Eishockeynationalmannschaft, 2011 wurde er in die IIHF Hall of Fame aufgenommen; 2014 starb Tureanu frühzeitig. Mit dem Abstieg aus der B-WM 1983 begann noch zu seiner aktiven Zeit eine Abwärtsentwicklung, die sich auch zur Zeit der Demokratisierung des Landes fortsetzte. Dieses Jahr aber gewann Rumänien die „C-WM“, wird kommendes Jahr nach 25 Jahren „Pause“ wieder in der zweithöchsten Klasse spielen.
Bei Olympia 1960 durfte das australische Team teilnehmen. Es ist Tiara nicht gelungen, heraus zu finden, warum eigentlich. Eher nicht aus einer regionalen Qualifikation heraus (so eine, mit der das japanische Team bei WM’s lange „oben“ gehalten wurden, aus wirtschaftlichen Gründen)(16) sondern weil manche EH-Nationen bei diesem Turnier nicht teilnahmen. Australien beim Olympia-EH 60 war eigentlich viel bizarrer als Niederlande und Rumänien 1980, denn diese Teams standen damals in der Welt-Hockey-Hierarchie tatsächlich so weit oben. Aber es war nicht ganz so wie die Antreten des jamaikanischen Bob-Teams und des Briten Michael „Eddie the Eagle“ Edwards in Calgary 1988, die beide verfilmt wurden.(17) Denn das Welt-Eishockey war 1960 noch nicht so professionalisiert, nur in Nordamerika, aber die NHL war ja bei Olympia nicht dabei. Die Australier verloren ihre 6 Spiele, wenig überraschend, am höchsten gegen die Tschechoslowakei, 1:18. Überraschungssieger des Turniers war das Amateur-Team der USA, wie 20 Jahre später.
Erst 1962 spielte ein Team aus Australien das erste Mal bei einer Eishockey-WM, wieder bei einem verkleinerten Teilnehmerfeld, der B-WM in der USA, wurde 5., damit 13. insgesamt (die Teams der A-WM mit gerechnet), auch das ist bis heute unerreicht… In einem Land mit praktisch keinem natürlichen Eis ist das Betreiben von Eishockey aufwändig und ist es schwierig, dafür Interesse zu generieren (zum zuschauen/mitspielen), zumal in einem Land mit einer so ausgeprägten Sport-Kultur wie Australien (also viel Konkurrenz). Dort fällt natürlich das Abschneiden bei Olympischen Winter-Spielen dramatisch ab gegenüber jenem bei Sommer-Spielen, und dabei sind einige der wichtigsten Sportarten in dem Land, wie Rugby oder Kricket, (noch) gar nicht olympisch. Die Eishallen, die es gibt, muss sich EH mit Eisschnelllaufen oder Curling teilen. Zentrum des Eishockeys in Australien ist Victoria, mit der Metropole Melbourne. Kanadier, Osteuropäer, Skandinavier kommen auch nach Australien zur Verstärkung des dortigen Eishockeys, in die Liga (AIHL), werden „gelegentlich“ eingebürgert fürs Nationalteam.
Erst seit 1992 nimmt die australische Nationalmannschaft regelmäßig an den WM-Turnieren teil, pendelt in der Regel zwischen 4. und 5. Klasse (Division II Gruppe A oder B). Bei der D-WM 1987 zu Hause gab es ein 58:0 gegen das Team von Neuseeland, wo Eishockey noch ein Stück mehr am Rand steht. Dies übertraf den WM-Rekord von 1949 (noch keine mehrstufige WM damals), wo Canada 47 Tore gegen Dänemark schoss.(18) 1993 verlor das australische Team 1:23 gegen jenes von Kasachstan, das damals auf dem Weg nach oben war. Bei der Weltmeisterschaft der Division II B 2008, bei der Australien wieder Gastgeber war, konnten sich die Mighty Roos gegen die Konkurrenz durchsetzen und sicherten sich einen Platz für die WM der Div. I A 2009, wo sie dann nach 47 Jahren (1962!) wieder in der zweiten Klasse spielten. Aber in allen Spielen eine auf „den Deckel“ bekamen und wieder abstiegen. Nathan Walker war damals noch nicht im A-Team seines Landes dabei. Er hat es dann in die NHL geschafft, als erster und einziger Australier; geboren ist er in Wales (GB). Es heisst, Walker wurde zum EH inspiriert von den „Mighty Ducks“-Filmen (s.u.) und dem Film „Mystery, Alaska“, über ein fiktives Hockeyteam aus Alaska.
Der Flame Pieter Bruegel d. Ä. erlebte 1564/65 einen extrem kalten Winter, malte 1565 „Jäger im Schnee“ und „Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle“ (beide im Kunsthistorischen Museum in Wien). Darauf sind jeweils auch Menschen die auf einem zugefrorenen Teich bzw Fluss eine Form von Eishockey zu spielen scheinen. Es dürfte aber Colf dargestellt sein, auch Schneegolf oder IJscolf (Eisgolf) genannt, ein dem Golf ähnliches Spiel auf Schnee oder Eis, sowie Klootschieten (vergleichbar mit Eisstockschiessen). Colf wurde mit einem hölzernen oder ledernen Ball sowie hölzernen Schlägern gespielt, war im Spät-Mittelalter und der Früh-Neuzeit in den „Niederen Ländern“ beliebt; ähnliche Spiele wurden auch anderswo gespielt, wahrscheinlich in Nordamerika und Skandinavien. Belgien entstand ja 1830, und Eishockey ist nicht wirklich gross geworden dort, und auch nicht Belgien im Eishockey.(19)
Die belgische Nationalmannschaft war in der „Neuzeit“ meist in der C-WM, in den 1990ern durch die Entstehung neuer Staaten/Teams dann in der D, seit 2000 fallweise sogar noch tiefer unten, steht zwischen Klasse 4 und 5 – mit dem Ausreisser 2004, als man in der (damals grösseren) Div. I spielte. Herausragend war Mike Pellegrims, ein Flame, der in Niederlande, Frankreich, Deutschland spielte, in seiner Zeit in der DEL auch die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, 3x im DEL All Star Game spielte, am Ende seiner Karriere auch in Österreich spielte (Klagenfurter AC). Sein Neffe Maxime (konnte sich nicht in Deutschland halten) ist ebenfalls „Eishackler“, er inzwischen Trainer. Im Eishockey-Film „Sudden Death“ (1995) spielt der Belgier Jean-Claude „van Damme“ (van Varenberg) die Hauptrolle, spielt aber einen Kanadier und eigentlich keinen Eishockey-Spieler. Sondern einen Feuerwehr-Mann der anlässlich des Stanley-Cup-Finales ein Blutbad verhindert; wie bei Bruegel kommt Belgien auch hier nicht wirklich mit EH zusammen. Echte NHL-Spieler wie Mario Lemieux spielten in dem Film mit, bzw sich selbst, aber eben im Hintergrund.
In Island wurde überraschend spät begonnen, Eishockey ernsthaft zu betrieben. Der isländische Verband wurde 1992 IIHF-Mitglied, 1999 das erste Länderspiel der isländischen Nationalmannschaft. WM-Teilnahme dieses Jahr in der D-Gruppe, in Südafrika, wo man sogar gegen Israel verlor, 0:1, Letzter wurde. 2002 gab es ein 0:20 gegen das Team Litauens in der Division II Gruppe B, 2004 bei der Heim-WM eine Klasse tiefer (also in der 6. „Klasse“) ein 30:0 gegen Armenien. Einige Jährchen hat das isländische Team in der 4thöchsten Klasse (Division IIA) gespielt, aktuell in der 5. Rekord-Nationalspieler ist Ingvar Jönsson, der viele WM-Teilnahmen (an die 20) absolviert hat. Der Tormann, Dennis Hedström, kam als Legionär aus Schweden nach Island, für 1 Jahr, wurde dort eingebürgert und Nationalspieler, spielt(e) meist in Schweden, z Zt in der 5t höchsten Liga.
1994, als in Island ein Eishockey entstand, kam der Film „D2: The Mighty Ducks“ in die Kinos, aus der Disney-Trilogie über die „The Mighty Ducks“, ein Eishockey-Team aus Minneapolis-St.Paul. Mehr oder weniger im Zuge des Erfolgs der Filme entstand in den 1990ern der NHL-Klub Mighty Ducks of Anaheim (nun Anaheim Ducks). In dem zweiten Film aus der Serie geht es um eine Nachwuchsauswahl der USA, die bei einem Turnier u.a. auf das (Jugend-) Nationalteam von Island trifft, das dort ein Eishockey-Riese ist (und die USA der „Underdog“)… Auch Trinidad-Tobago ist dort mit einem Team vertreten. Eine erfolgreiche isländische Nachwuchs-Nationalmannschaft hat es bislang nicht gegeben, das Eishockey macht auf der Insel nur kleine Fortschritte. Im Handball gehört Island zur erweiterten Weltklasse, im Fussball qualifizierte man sich für die EM ’16, behauptete sich dort. Aber Island sollte Potential im EH haben, man wird sehen ob es eines Tages einen Boom geben wird, der an den Film aus 1994 erinnern wird.
Konstantin Mihailov war langjähriger Tormann des bulgarischen Nationalteams, spielte rekordträchtige 28 Weltmeisterschaften (in unteren Klassen), ausserdem (zuvor) einige Nachwuchs-WMs sowie (daneben) drei Olympia-Qualifikations-Turniere. Die meiste Zeit seiner Karriere spielte er in seiner Heimatstadt Sofia bei Levski, sein Zwillingsbruder spielte ebenfalls dort. Er war wohl einer von ganz wenigen Bulgaren, die sich „Eishockey-Profi“ nennen durften, spielte dann in der zweiten französischen Liga sowie in der Türkei (auch ein Land, das jährlich eine Eishockey-Auswahl zu WMs schickt). Seine erste WM war 1985 in Megeve, seine letzte 2014 mit fast 50 Jahren. 2009 wollte Mihailov eigentlich schon aufhören, aber sein Nachfolger im Tor des bulgarischen Teams, Kiril Vajarov, starb unerwartet. Bulgarien war früher meist in der C-WM, kam dann Anfang der 90er kurz rauf (erste Aufstockung, Ende der DDR, neue Nationen mussten unten beginnen)(20), dann runter. Spielt seither zwischen vierter und sechster Klasse, in den letzten Jahren Zweiteres (Div. III). Um die Mitte der 1990er gab es die Zusammentreffen des bulgarischen Teams in den unteren Divisionen mit den neuen Teams und die entsprechenden Niederlagen. So wie bei der C 1994 jeweils 0:31 gegen Kasachstan und Ukraine, mit Mihailov im Tor.
Höhepunkte seiner Karriere waren die C-WM 1990 und die Division II A 2006 (in Bulgarien), wo er jeweils zum besten Tormann gekürt wurde. Er ist überraschenderweise nicht Rekord-Nationalspieler Bulgariens, das ist Atanasov, der im bulgarischen Team war, das an Olympia 76 teilnehmen durfte (alle Spiele verlor, Letzter wurde). Mihailov ist aber WM-Rekord-Teilnehmer, mit 28 Turnieren. Dahinter folgen die Ungarn Szelig und Palkovics (21 bzw 19), der Norweger Jakobsen (19) und der Italiener Helfer (ebf. 19). Wie die Liste genau weiter geht, war nicht zu eruieren. Sehr viele WM-Teilnahmen haben jedenfalls auch Tokaji (ebf. Ungarn), die Dänen Green und Damgaard, der Pole Laszkiewicz, die Österreicher Unterluggauer und Ulrich, der Isländer Jönsson, die Esten Makrov und Lahesalu, der Slowene Hiti, der Ostdeutsche Peters,… Nun ja, bei den (alpinen) Ski-Weltmeisterschaften ist der für Mexico startende Hubertus von Hohenlohe Rekord-Teilnehmer. Wenn man nur die A-WM-Teilnahmen heran zieht, führt der Schweizer Mathias Seger (16 Turniere, 106 Spiele), vor dem Finnen Nummelin (15), dem Letten Masalskis, Green, dem Franzosen Huet, dem grossen Tretjak,…
Die IIHF hat 2014 einen neuen Ehrenpreis kreiert, der nach dem legendären Schweizer Stürmer Riccardo „Bibi“ Torriani benannt ist. Der Bibi Torriani-Preis wird seither jährlich an einen Spieler kleiner Eishockey-Nationen vergeben. Bisherige Preisträger waren der Italiener Lucio Topatigh, der verstorbene Ungar Gabor Ocskay, der Brite Anthony Hand, der Däne Jesper Damgaard und natürlich Mihailov. Der Graubündener Torriani war vor und nach dem 2. Weltkrieg aktiv, mit den Cattinis, gewann mit dem Schweizer Team in dieser Zeit Medaillen, die letzten vor 2013, und er war auch Bob-Sportler. Da ist eine Querverbindung zu Mihailov gegeben, der auch Inline-Hockey betrieb, ebenfalls eine andere Sportart, wenngleich eine dem Eishockey sehr verwandte. Viele Eishackler mach(t)en das, mehr oder weniger intensiv. Es gab aber auch EH-Spieler in ganz anderen Sportarten. Der Tscheche Vlastimil Bubnik war auch Fussballer, EM-Teilnehmer 1960. Sein Landsmann Jaroslav Drobny spielte auch Tennis, vor und nach dem 2. WK, setzte sich ’49 in den Westen ab, spielte dann nur mehr Tennis, wechselte auch das Land, spielte für Ägypten und GB.(21) Der Österreicher Gerhard „Gerdi“ Springer war FB- & EH-Spieler und -Coach, war dabei als ein österreichisches EH-Team das letzte Mal eine Medaille gewann, bei der WM 1947.
Ungefähr auf einem Level wie Bulgarien, in den letzten Jahren etwas darüber, steht Spanien im Eishockey; nördliche Regionen wie Katalonien und Baskenland sind klarerweise die „Zentren“ dort. Der FC Barcelona hat auch eine Eishockey-Abteilung. Und eine für Roller-Hockey (Rollhockey). In Ermangelung von natürlichem Eis lässt sich das in Spanien leichter spielen, und dieser Sport hat in dem Land eine gewisse Tradition. Rollhockey ist zu unterscheiden von Inline-Skaterhockey (mit Ball gespielt, wie Rollhockey) und Inlinehockey (mit Puck), die mit Inline-Skates gespielt werden (Rollhockey dagegen mit traditionellen Rollschuhen) und körperbetonter gespielt werden. Niemand geringerer als Juan A. Samaranch hat Rollhockey in Spanien gespielt und gefördert. Aus einer grossbürgerlichen Familie in Barcelona stammend, war dieser Anhänger der Franco-Diktatur.(22)
Er betrieb Eiskunstlauf, vor allem aber Rollhockey, worin er zunächst für Espan(y)ol Barcelona spielte und, in den 1950ern, für die spanische Nationalmannschaft, als Tormann; später war er deren Trainer. Er kümmerte sich um die Ausrichtung (und Finanzierung) der 1951 und 1954 in Barcelona stattfindenden Weltmeisterschaften im Rollhockey. Damit trug er zum Durchbrechen der Isolation Franco-Spaniens (nach der engen Verbindung zu Hitler-Deutschland und aufgrund ihres diktatorischen Charakters) bei. Damit legte er auch den Grundstein zu seinem Aufstieg im spanischen Sport-Management, der ihn ins Comité Olímpico Español führte, dann ins IOC. Bekannter Eishockey-Spieler in Spanien (wenn auch nicht im Leistungssport) ist Luis Alfonso de Borbon, spanisch-französischer Doppelstaatsbürger, legitimistischer Prätendent der französischen Monarchisten.
In Israel wird Eishockey überwiegendst von Einwanderern aus „Eishockey-Ländern“ betrieben, und das ist hauptsächlich die Ex-SU. Der aus Russland (der Russischen SSR) stammende Jewgeni Gussin war in der alten Heimat EH-Tormann, wanderte als Jude nach Israel aus, spielte für dessen Auswahl, wurde Präsident des Eishockey-Verbands. Erst durch diese Einwanderer kam Anfang der 1990er in dem Land ein Eishockey etwas auf Touren. In diesen frühen Jahren bekamen auch sie es mit den neuen EH-Nationalteams auf ihrem Weg nach oben zu tun (siehe Resultat gegen Lettland oben). In den 00er-Jahren war dieses Team in der breiten Division II, gewann 05 seine Gruppe und spielte daher 06 in der (eben so breiten) Division I – wo es u.a. ein 2:11 gegen das Team Deutschlands gab. Danach war das israelische Team einmal in der sechsthöchsten Gruppe, ansonsten in der vierten oder fünften. Klimatisch und kulturell etwas passender ist Eishockey in Nordkorea, dessen Nationalteam ist zur Zeit etwas hinter (bzw unter) jenem Israels zu finden. Ungefähr auf diesem Level ist auch Mexico im EH, wo auch immer wieder unterklassige Weltmeisterschaften ausgerichtet werden. In Mexico ist es halt die Nähe zur USA(23), auch American Football hat sich ein wenig verbreitet. Angeblich sind die meisten mexikanischen Nationalspieler in der USA oder Canada lebende und spielende Mexikaner.
Ebenfalls keine natürlichen Eisflächen, aber etwas Eishockey aufgrund äusserer Einflüsse (in diesem Fall europäischer), gibt es in Südafrika. Jetzt sind wir bei den vollen EH-Exoten. EH ist dort nicht eine Randsportart (das ist dort vielleicht Handball), sondern eine Randrandsportart. Aber, es ist ein urbanisiertes und industrialisiertes Land, und einige Eishallen gibt es. Canada hat 637 000 bei EH-Klubs registrierte Spieler, das sind 1,709% der Bevölkerung. In Südafrika sind es 766 Spieler, 0,001%. 1961 nahm eine südafrikanische Nationalmannschaft erstmals an einer WM teil, jene der 3. Klasse, 1966 wieder. Dann traten, im Rahmen der Lockerung der Vorrangstellung der weissen Welt über den Rest, bald Sanktionen gegen Südafrika aufgrund seiner Apartheid-Politik in Kraft, auch im Sport, und Südafrika war vom internationalen Spielbetrieb grossteils ausgeschlossen. Mit der Aufhebung der Apartheid-Gesetze Anfang der 1990er wurden auch die Sanktionen aufgehoben, und 1992 durfte Südafrika die C2-WM ausrichten, in Johannesburg, und das RZA-Team dort antreten. Zu Apartheid-Zeiten(24) spielten natürlich nur Weisse für Südafrika, im Eishockey hat sich das danach nicht so dramatisch geändert. Das südafrikanische Team spielt in der Division III, all zu viele Teams hat es nicht hinter sich.
Seit 2010 dabei im A-Nationalteam seines Landes ist Uthman Samaai, ein Kap-Farbiger/-Malaie, davor spielte er in diversen Nachwuchs-Auswahlen. Samaai lebt in der USA, spielt an einem College Eishockey, möglicherweise studiert er auch etwas. Und betreibt auch diverse andere Sportarten. Es gibt einen Artikel auf de.wikipedia über ihn, angelegt von einem „Tomyiy“, der einen EH-Schwerpunkt hat, nicht nur bzgl Exoten. Samaai hat einen youtube-Kanal. Er ist noch nicht Rekord-Nationalspieler seines Landes, das ist Alan Verwey, der ebenfalls in Post-Apartheid-Zeiten spielte, aber früher. Im IT werden von EH-Fans auch von diesem getragene Trikots gehandelt/getauscht. Auf EH-Fan-Seiten finden sich auch Diskussionen (zB diese), wer denn der beste südafrikanische Eishockeyspieler war/ist. Die verlinkte Diskussion ist aus 2007, Samaai war damals noch nicht aktuell; Verwey wurde genannt, Olaf Kölzig, der in Südafrika geboren ist, aber Deutscher ist (und in Canada lebt), und Josh(ua) Reinecke. Der ist Südafrikaner, aber in Canada aufgewachsen. Inzwischen ist seine Karriere zu Ende und sie ist leider nicht die grosse geworden. Anscheinend haben auch immer wieder Ausländer in Südafrika Eishockey gespielt und trainiert, sowohl zu Apartheid-Zeiten als auch danach. In jüngeren Jahren war das etwa der Kroate Igor Zajec.
Die niederste WM die heuer statt fand, war die Qualifikation für die Division III im nächsten Jahr. Das Team der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) gewann auf Heim-Eis in Abu Dhabi, gegen die Konkurrenten aus Bosnien-Herzegowina, Kirgisistan, Kuwait, Thailand, Hongkong. Höchster Sieg war ein 13:1 von UAE über Kuwait. Auf der IIHF-Webseite über dieses Turnier, mit Bildern. Bosnien-Herzegowina (BiH) muss also weiter gewissermaßen um den Anschluss an die Eishockey-Welt kämpfen. Das Land, das als Teil Jugoslawiens die Olympischen Winterspiele 1984 in seiner Hauptstadt Sarajevo ausrichtete. Für das Eishockey- Turnier damals wurde die Zetra-Halle gebaut, dort setzte sich die sowjetische Sbornaja mit Wjatscheslaw Fetisow etc durch, vor der CSSR und Schweden. Und dort gewannen die Briten Torvill und Dean Gold im Eiskunstlauf-Paarlaufen.
Nach Olympia fand dort nicht viel Eishockey statt, die Halle wurde v.a. für Konzerte genutzt. Überhaupt gab es nicht viel EH in BiH zu YU-Zeiten. Im Juli 1991, als der mit viel Gewalt verbundene Auseinanderfall Jugoslawiens schon begonnen hatte (in Slowenien und Kroatien, noch nicht in Bosnien), fand in der Zetra-Halle ein Friedenskonzert bekannter Musiker Jugoslawiens statt, veranstaltet vom TV-Sender Yutel. Die Halle wurde im Bosnien-Krieg (1992-95) komplett zerstört, Getötete wurden daneben begraben,… Auch die Skisprungschanzen, die Bobbahn und andere Sportstätten von 1984 wurden beschädigt, zerstört, verfielen. Die Halle wurde wieder aufgebaut, trägt den Namen des früheren IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch, wegen dessen Einsatzes für den Wiederaufbau.
Zum armenischen Eishockey ein link zu einem Artikel darüber. Der in einer Fussnote erwähnte 82:0-Sieg eines slowakischen Frauenteams über ein bulgarisches ist ein Rekordsieg, auf Jugend-Level gab es im internationalen EH einen noch höheren. Eine südkoreanische Auswahl gewann gegen eine thailandische 1998 bei einem U18-Turnier 92:0. Es findet sich dazu eine Diskussion, wie so ein Resultat überhaupt zu Stande kommen kann… Einige andere kleine EH-Nationen, wie Luxemburg, Irland oder Indien werden in diesem Artikel nicht behandelt. Nicht volle IIHF-Mitglieder sind die Verbände von Chile (nur Rollschuh-Aktivitäten), Andorra, Jamaica, Portugal,… Namibia ist nicht mehr IIHF-Mitglied. Es gibt auch im Iran, dessen Eislauf-Verband nicht der IIHF angehört, Eishockey-Aktivität.
(1) Gastgeber der wichtigsten WM (die beste seit langem) und dort nicht gerade vom Glück begünstigt
(2) Von 1951 bis 2000 gab es das mehrklassige WM-System mit den Bezeichnungen A, B, C, gelegentlich fanden auch D-Weltmeisterschaften statt. Seit 2001 gibt es unterhalb der obersten, „eigentlichen“ WM die Division I, dann die Division II, in manchen Jahren auch eine dritte. Diese Divisionen wiederum sind gegliedert in 2 Gruppen. Von 2001 bis 2011 waren die Gruppen A und B der Div. I-Weltmeisterschaften gleichrangig, die beiden Sieger stiegen für das nächste Jahr auf, die Letzten ab. Eben so verhielt es sich mit der Division II. Seit 2012 steht die WM der Div. I A über der Div. IIB – WM, der Letzte der IA steigt in die IB ab, und darunter in der Hierarchie ist die IIA, dann die IIB,…
(3) Im alpinen Skisport gibt’s auch noch einmal einen „Schritt“ von Francisco Fernandez Ochoa, Simon Wi Rutene oder Malgorzata Tlalka(-Mogore) zu Hubertus von Hohenlohe, Lamine Guey oder Hossein Kalhor
(4) Das in England ab dem 17. Jh entstand
(5) In der IIHF hatte man wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, dass man die Slowakei verdonnert hatte, ganz unten, bei den Exoten zu beginnen, als unabhängige Nation im EH; auch die Teilnahme am Qualifikationsturnier für Olympia 94 war so eine Art Geschenk
(6) Und das obwohl der grösste See Österreichs der Neusiedler See ist und dieser auch regelmäßig zufriert – im Gegensatz zum grössten Kärntner See, dem Wörthersee
(7) Hiti stand Anfang der 1970er knapp vor einem Engagement in der NHL, er wurde später in die IIHF Hall of Fame aufgenommen
(8) Man kann darüber diskutieren, ob Besic Slowene oder Bosnier ist… Genau wie beim (verunglückten) Skirennfahrer Rok Petrovic, der im jugoslawischen Slowenien als Kind von Kroaten geboren und aufgewachsen ist. Noch verworrener ist die Situation bei Sänger Branimir „Johnny“ Stulic…oder Josip Broz „Tito“
(9) Zum Auseinanderfall Jugoslawiens im Fussball und allgemein in diesem Artikel
(10) Rest-Jugoslawien hiess Bundesrepublik Jugoslawien, dann Serbien-Montenegro, nach der Abspaltung Montenegros 2006 blieb die Republik Serbien übrig
(11) Im Fussball musste Ungarn auch lange auf die Qualifikation für ein Grossereignis (WM/EM) warten, 30 Jahre, von 1986 bis 2016, von EM-Teilnahme bis zur nächsten waren das sogar 44 Jahre
(12) 1918 war Litauen/Lietuva vom Russischen Reich unabhängig geworden, wie auch die anderen beiden baltischen Länder, 1940 wurden sie von der Sowjet-Union besetzt (nachdem dies mit Nazi-Deutschland ausgemacht worden war) und verloren für 50 oder 51 Jahre wieder die Unabhängigkeit. Dennoch wurde 2018 „100 Jahre Unabhängigkeit“ gefeiert
(13) Weah nahm mit dem liberianischen Team an zwei Afrika-Cups teil. 03 beendete er seine Karriere, ist 05 bei der Präsidentenwahl in Liberia angetreten, verlor eben so wie 11 als er als Vizepräsident zur Wahl stand, jeweils gegen Ellen Johnson-Sirleaf. 14 wurde er ins Parlament gewählt, Ende 17 schliesslich zum Präsidenten, Anfang 18 trat er die Nachfolge von Johnson-Sirleaf an. Als Präsident gab er ein Comeback im Fussball-Nationalteam seines Landes, im September 18 in einem Freundschaftsmatch gegen Nigeria. Anders als bei Zubrus und Kasparaitis wurde von ihm, im Alter von 52, aber keine sportliche Verstärkung erwartet. Weah führte seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld, wurde etwa 10 Minuten vor Schluss ausgewechselt. Dies war 16 Jahre nach seinem bis dahin letzten Einsatz in der „Nati“ seines Landes. Rekord-verdächtig (bzw, höchstwahrscheinlich eine Premiere) ist diese Pause, das Alter des Nationalspielers, und dass er das als amtierender Präsident tat
(14) Beim NHL-Lockout 04/05 kam der niederländische Kanadier Karl Dykhuis in die niederländische Liga
(15) Was de.wikipedia hierzu sagt, stimmt leider nicht
(16) Als Anfang der 90er osteuropäische Teams nach oben „strömten“, Nachfolgestaaten der drei aufgelösten SU, CS, YU, wurde auch eine solche regionale Qualifikation angedacht, eigentlich auch aus wirtschaftlichen Gründen
(17) In Calgary 88 trat die SU das letzte Mal im EH an und gewann wieder
(18) Im Frauen-EH wurde das übertroffen, 2008, als das slowakische Team 82:0 gegen Bulgarien gewann
(19) Gibt es das, dass „ein Land“ in einem Sport gross ist ohne dass dieser im Land gross ist? Vermutlich schon, Österreich im Faustball zB
(20) Bei der B-WM 92 gabs ein 0:18 gg. Österreich
(21) Er wurde 1954 Wimbledon-Sieger, als erster Afrikaner (als ägyptischer Staatsbürger war er das gewissermaßen), vor Roger Federer, dessen Mutter eine (burische) Südafrikanerin ist und der auch die südafrikanische Staatsbürgerschaft hat
(22) Verheiratet war er mit einer Freundin von Francos Tochter Carmen
(23) So wie bei Georgien, ebf ein EH-„Entwicklungsland“, jene zu Russland
(24) Und diese waren 1994 zu Ende